Germany – Architectural, construction, engineering and inspection services – BER_DEP_BvA
Tender Description
Die ehemalige Gemeinde Au, Rechtsnachfolger ist seit 1971 der Markt Berchtesgaden, hat von ca. 1948 bis 1972 die gemeindeeigene Hausmülldeponie mit der bisherigen Bezeichnung "Au/Thanngraben" bzw. "Au/Lettengraben" betrieben. Zur Deponiebezeichnung: die Sichtung historischer Unterlagen ergab, dass die Lokalität früher "Thanngraben" hieß. Namengebend ist das dort vorkommende tonige Gestein; als Synonym wird in der topographischen Karte der Name "Lettengraben" verwendet. Daher wird die Deponie unter dem Namen "Au/Lettengraben" geführt. Insgesamt wurde nach aktuellem Kenntnisstand über die 30 m hohe steile nordseitige Böschung des Lettengrabens auf einer Fläche von ca. 3.500 - 4.500 m² eine Abfallmenge von ca. 10.500 - 13.500 m³ gekippt. Die Kostenschätzung, die dem Sanierungskonzept zugrunde liegt, basiert auf einer Abfallmenge von 15.000 m³. Der Abfall mit einem Hausmüllanteil von bis zu 90 Vol.-% enthält u. a. Fremdstoffe wie Glasscherben, Folienreste, Metall- und Dosenreste, Schuhe, Blech, Autoteile, Tische, chrombeschichtete Stoßstangen, Reifen, Spraydosen, Plastikflaschen, Holzreste, Schrottteile und Autoreifen. Vor der Stilllegung zum 31.12.1972 wurde der Hausmüll mit Klärschlamm abgedeckt. Auf der Fläche wachsen mittlerweile verschiedene Laubgehölze; der Bergmischwald auf den angrenzenden Flächen wird als Schutzwald mit besonderer Bedeutung als Bodenschutzwald eingestuft. Die Orientierende Untersuchung im Jahr 2011 und die Detailuntersuchung im Zeitraum 2021 bis 2022 haben ergeben, dass Feststoff- bzw. Deponatproben Schwermetall-, PAK15- und MKW-Gehalte deutlich über dem Hilfswert 2 enthalten. Aufgrund der vorliegenden Befunde für MKW mit einem teilweise nicht unerheblichen Anteil an kurzkettigen, mobilen C10-C22-Verbindungen und für PAK15 (Säuleneluat mit Prüfwertüberschreitung, PAK15- und Benzo(a)pyren-Nachweis in einer provisorischen Hangwasserprobe) ist mit einer Prüfwertüberschreitung im Grundwasser zu rechnen. Der Verdacht einer Gefährdung des Schutzguts Grundwasser hat sich somit bestätigt. Dazu kommt, dass sich der locker geschüttete, durchlässige Deponiekörper nachweislich der Deformationsmessungen kontinuierlich hangabwärts bewegt und der Setzung unterworfen ist. Die Erosion der Deponieböschung bewirkt zudem insbesondere bei Hochwasser eine Verfrachtung von kontaminiertem Deponat in den Bach. Als Folge der klimatischen Entwicklung ist künftig vermehrt mit Stark- und Sturzregen und in der Folge mit Erosion und Deponateinträgen in den Bach zu rechnen. Besonders kritisch ist die Verfrachtung und Freisetzung von Asbestfasern zu bewerten, die in dem Deponat enthalten sind und eine erhebliche Gefährdung für den Einzelnen und die Allgemeinheit darstellen. Im Rahmen einer vereinfachten Sanierungsuntersuchung wurde im Jahr 2023 ein Sanierungskonzept für einen Komplettaushub mit Vergleich von Varianten für die Durchführung des Komplettaushubs erstellt. Als vorzugswürdig wurde die Variante 1 "Lösen des Deponats mittels Schreitbagger und Förderung mittels Turmdrehkran zum Böschungskopf; Transport per Lkw zum Bereitstellungslager, Sortierung und Entsorgung" gewählt. Das Landratsamt Berchtesgadener Land hat den Markt Berchtesgaden daher am 29.01.2024 als Rechtsnachfolger der ehemaligen Gemeinde Au nach den Vorschriften des Bodenschutzrechts zur Umsetzung der Sanierungsmaßnahme aufgefordert. Mit Schreiben vom 22.12.2023 beantragte der Markt Berchtesgaden die Gewährung eines Zuschusses für die Sanierungsplanung und Sanierung.
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